Neuer Leuchtturm Lindau
Von außen imposant – von innen interessant
Der Neue Leuchtturm in Lindau bietet spannende Einblicke in Geschichte und Natur. Auf 36 Meter Höhe erzählt der Turm von alten Anekdoten, der Nutzung im Krieg und kuriosen Wetterphänomenen. Die historische Uhr erinnert an die Eisenbahnverbindung, und der Aufstieg wird durch interessante Fakten begleitet.
Beschreibung
Im Neuen Leuchtturm Lindau gibt es viel zu entdecken
Ist das Wetter gut, steht die Tür zu den 139 Stufen offen, welche Sie auf 36 Meter Höhe bringen. Doch keine Sorge – Verschnaufpausen sind dabei auf den Podesten zwischen den schmalen Holztreppen der fünf Etagen ausdrücklich erwünscht. Schließlich zieren die Innenwände des Turms alte Zeichnungen, amüsante Anekdoten und wissenswerte Fakten über Lindau und den Bodensee. Dort wird unter anderem erklärt, wofür der untere Leuchtturm-Teil während des Krieges genutzt wurde, wann die Wasserfläche zuletzt komplett zugefroren war, so dass sogar Flugzeuge darauf landeten, und warum es den Bodensee wohl irgendwann nicht mehr geben wird. Es finden sich dort auch Informationen zum Wetter auf dem See, zu Windhosen, Seerauch, Nebel und Wellen sowie zur Tierwelt, vom riesigen Wels bis zum Karpfen. Vor allem große Menschen sollten sich für den Aufstieg allerdings einen Spruch gut einprägen: „Trag den Kopf nicht allzu stolz, hier ist nochmals alles Holz!“
Auch warum der Leuchtturm eine Uhr hat, können Sie beim Aufstieg erfahren. Wir verraten es Ihnen aber gerne schon hier: Er wurde früher von der Eisenbahnverwaltung betrieben – und die hatte ein Interesse daran, den Reisenden des gegenüberliegenden Bahnhofs die Zeit mitzuteilen. Die grünen Zierblätter messen 1,60 Meter im Durchmesser. Erst 2010 ging der Leuchtturm in das Eigentum der Stadt Lindau über. Seine Uhr durfte er behalten.
Ursprünglich diente der Leuchtturm als Orientierungshilfe für Schiffe auf See. In der Zeit vor der Entdeckung der Elektrizität musste der Turmwärter die Nebelglocke oder später dann den Blasebalg betätigen. Zwischenzeitlich abgelöst von Petroleum-, Öl- und Gaslampen wird das Leuchtfeuer seit 1936 elektrisch über zwei rotierende Scheinwerfer per Funk betrieben. Umgebaut hingegen wurde das Leuchtsignal, welches sich bei Sturm 10-mal pro Minute dreht und 20-mal blinkt. Weil es den Schlaf der Anwohner empfindlich störte, wurde das Licht in den 30er-Jahren zur Hafenseite hin abgeblendet. Heute sind die Scheinwerfer normalerweise nicht mehr aktiv – nur bei sehr schlechten Wetterbedingungen werden sie von den Bodenseeschiffen aus durch Funk aktiviert.
Kontakt
Adresse
Neuer Leuchtturm Lindau
Hafenplatz 1
88131 Lindau (Bodensee)