Wo ehemals Reitstall und Sattelkammer des fürstbischöflichen Hofes waren, entstand 1741/43 nach einer Idee von Balthasar Neumann die Schlosskirche: die Hofkapelle des Fürstbischofs.
Ihre grandiose Ausgestaltung im Auftrag des Fürstbischofs Kardinal Damian Hugo von Schönborn (reg. 1740-1743) ist das Werk zweier begnadeter Künstler, des Stuckateurs Joseph Anton Feuchtmayer und des Malers Gottfried Bernhard Goetz, die wenig später ihre erfolgreiche Zusammenarbeit in der Wallfahrtskirche Birnau fortsetzten.
Ganz im Sinne der barocken Vorstellung der Kirche als "Theatersaal Gottes" überspielt die Innenarchitektur die Raumkonstruktion - der Blick des Gläubigen soll zum Himmel sowie zum Hauptaltar geführt werden.
In dessen Kruzifixgruppe manifestiert sich Feuchtmayers geniale Fähigkeit, menschliche Antlitze lebensrecht und doch entrückt darzustellen. Auf der flachen Decke erstaunt Götz´Fähigkeit zur perspektivischen Darstellung; abgebildet ist die "Einsiedler Engelweihe".
Eine mittelalterliche Legende besagt, dass Christus selbst die Klosterkirche Einsiedeln geweiht habe; vor ihm der seinerszeitige Konstanzer Bischof, der heilige Konrad, etwas unterhalb kniet der Auftraggeber, Kardinal Damian Hugo von Schönborn.
Seit 1864 Pfarrkirche der evangelischen Gemeinde.
