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Mehr als eine Kulisse

Von Mönchen bis zu den Fantastischen Vier: Eine Reise durch Vergangenheit und Gegenwart im Schloss Salem

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Wer das ehemalige Zisterzienser-Kloster am Bodensee besucht, taucht ein in eine andere Welt. Doch geht es dabei nicht nur um Historisches. Die barocke Anlage ist ein echtes Multitalent. „Ob einzigartige kulturelle Schätze, edle Weine oder Open-Air-Konzerte, Schloss Salem ist viel mehr als nur eine schöne Kulisse“, sagt Dr. Birgit Rückert, Leiterin der Schlossverwaltung. „Wir bieten ein abwechslungsreiches Programm und viel Raum für Entschleunigung.“ 

Pro Jahr kommen rund 120.000 Besucher nach Salem, um das Kloster anzuschauen. „Nachdem es 1697 abbrannte, wurde es als barocke Anlage neu aufgebaut. Was Sie bei uns sehen, ist also im Wesentlichen seit damals so erhalten“, erklärt Birgit Rückert. „Das ist für unsere Gäste wie eine Reise in die Vergangenheit. Sie laufen über die gleichen Wege und durch die gleichen Gänge wie damals die Mönche. Dabei erfahren sie interessante Details über das entbehrungsreiche Leben. Gleichzeitig lernen sie viele erstaunliche Errungenschaften kennen, wie beispielsweise die Wasserversorgung oder den Brandschutz: In der Prälatur sind noch die großen barocken Feuerspritzen zu sehen, die nach der Brandkatastrophe von den Mönchen hier aufgestellt wurden.

Eines der Highlights von Schloss Salem ist die Klosterkirche. Das gotische Münster wurde im 18. Jahrhundert innen „barockisiert" und erhielt im Zuge dessen eine Ausstattung aus Alabaster.

Schloss Salem ist nicht nur das bedeutendste Zisterzienserkloster Süddeutschlands und bis heute Wohnsitz der markgräflichen Familie von Baden – es steht auch seit Jahrhunderten für eine erlesene Weinkultur am Bodensee. Hintergrund ist: Der Zisterzienserorden hat seine Wurzeln im Burgund. Von dort brachten die Mönche viel Erfahrung im Wein- anbau mit nach Salem, die der Marktgraf von Baden weiterführte. Noch heute ist Schloss Salem eines der größten privaten Weingüter Deutschlands. Deshalb gehört für viele Gäste zu einem Besuch vor Ort auch eine Weinprobe mit dazu.

Kommen um zu bleiben 

Wer möchte, kann das weitläufige Gelände von Schloss Salem mit all seinen Gebäuden und Grünanlagen auf eigene Faust erkunden. „Dann empfehle ich unseren Audioguide“, sagt Birgit Rückert. „Ich lege aber jedem ans Herz, an unseren Führungen teilzunehmen. Die Damen und Herren, die das machen, sind sehr ortskundig und vermitteln ein tiefes Wissen. Dieses haben sie sich mit großem Engagement zum Teil über Jahrzehnte angeeignet.“ 

Mit dem vielseitigen Angebot richtet sich Schloss Salem ganz bewusst auch an Familien. Als Mutter freut es Birgit Rückert immer besonders, wenn Kinder die Anlage begeistert für sich entdecken. „Die meisten sind von unserem Garten mit dem Labyrinth ganz besonders angetan“, erzählt sie. „Aber viele finden auch das Feuerwehrmuseum mit den historischen Löschfahrzeugen oder den barocken Pferdestall toll.“ Seit Langem werden deswegen auf Schloss Salem spezielle Führungen für die kleinen Gäste angeboten. 

Weltstars im Klosterhof 

Dass die Anlage außerdem ein einzigartiger Veranstaltungsort ist, ist längst im gesamten Bodenseeraum und weit darüber hinaus bekannt. „Unsere klassischen Konzerte oder die Themen- und Erlebnistage rund um Schloss und Kloster verstehen wir als Angebot für die Region“, so Birgit Rückert. „Unsere Großveranstaltungen dagegen sind allein wegen der vielen prominenten Künstler von überregionalem Interesse.“ Einst ging ein Konzertveranstalter auf die Schlossverwaltung zu. Schnell 
war klar, dass sich die Anlage hervorragend für Open-Air-Konzerte eignet. Das besondere Flair inmitten der jahrhundertealten Mauern lockte seitdem zahlreiche 
Superstars aus Rock und Pop nach Salem: Santana, Simply Red und Sting, Die Fantastischen Vier und der inzwischen verstorbene Udo Jürgens – sie alle sind in den vergangenen Jahren im Schlosshof aufgetreten. 

„Inzwischen kommen namhafte Künstler sogar auf uns zu. Sie möchten bei uns auftreten, um die einmalige Location zu erleben und weil wir für ein sehr angenehmes 
Ambiente bekannt sind“, sagt Birgit Rückert. Zu Recht nicht ohne Stolz.

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Die Reichsabtei Salem

… wurde 1134 durch den Zisterzienserorden gegründet. Die weitläufige barocke Klosteranlage ging 1802 in den Besitz der Markgrafen von Baden über. Seither trägt die Anlage den Namen „Schloss Salem“ und beherbergt seit 1920 außerdem das Internat „Schule Schloss Salem“. Mit rund 120.000 Besuchern pro Jahr ist die Anlage als Touristenattraktion von großer Bedeutung für die Bodenseeregion. 

Der Weinbau

… ist im Bodenseegebiet schon im 9. Jahrhundert nachweisbar. Um 1500 besaß Salem rund 2.500 Hektar Rebfläche und produzierte mehr als 500.000 Liter Wein 
pro Jahr. Im Mittelalter war die Qualität der Sorten eher mäßig, doch im Laufe der Zeit stieg sie deutlich an. Wein aus Salem wurde als Genussmittel immer mehr zu einem 
wichtigen Handelsfaktor. Heute genießt das „Weingut Markgraf von Baden“ einen ausgezeichneten Ruf.

Dr. Birgit Rückert

… hat der Beruf nach Salem geführt. An ihrer Tätigkeit als Leiterin der Schlossverwaltung schätzt sie vor allem die gestalterische Freiheit. Sie stammt aus Bayern, aber die Bodenseeregion ist längst Heimat für sie. „Ich schätze die Mischung aus kulturellen Schätzen und beeindruckender Natur. Dazu kommt: Die Menschen hier identifizieren sich sehr stark mit ihrer Region und tragen das auch mit Stolz nach außen.“

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Ihr Besuch im Schloss Salem