Unterwegs mit elektrisierter Familienkutsche auf dem Bodensee-Radweg
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Unterwegs mit Kind 
und Familienkutsche

Der Weg ist das Ziel, lautet meist das Motto, wenn man mit kleineren Kindern eine Fahrradtour unternimmt. Wer am Bodensee unterwegs ist, kann auf eine interessante Variante setzen, die auch den Radius deutlich erweitert: Lastenräder – als E-Bikes.

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🕐 Lesedauer etwa 3:30 Minuten

Ist das schon Turbo, Mama?

fragt mich unser vierjähriger Sohn voller Ehrfurcht vor der rasanten Geschwindigkeit. Er sitzt vor mir, hält die Nase in den Wind und breitet seine Arme nach links und rechts aus als würde er fliegen.

Ich werfe einen Blick auf den kleinen Bordcomputer und antworte: „Nein, erst hatten wir Eco, jetzt sind wir im Sport-Modus unterwegs. Turbo brauchten wir noch gar nicht." Mit rund 25 km/h fahren wir über einen hochgelegenen Weg entlang der Obstplantagen am Bodenseeufer – ich auf dem Sattel eines Lasten-E-Bikes, er vor mir in dem großen Kasten mit Kindersitz und Ablagefläche für Einkäufe oder Gepäck.

Die kulinarische Radtour Überlingen bietet sich als perfekten Ausflugsplan für die ganze Familie an. Viel Vergnügen! © Lisa Dünser

 Von Immenstaad nach Meersburg

Eine Fahrradtour am Bodensee stand ganz oben auf der Liste der Dinge, die wir hier erleben wollten. Um unsere Reichweite dabei etwas zu vergrößern, haben wir uns für die E-Bike-Variante entschieden. So können wir unsere beiden Kinder problemlos mitnehmen: ich unseren Sohn, mein Mann unsere siebenjährige Tochter. Und beide haben riesigen Spaß – eben weil es schon bei geringer Unterstützung des Motors deutlich schneller vorangeht, als wenn wir alle vier auf normalen Fahrrädern unterwegs wären.

Auf los geht’s los
 

Gestartet sind wir am Schiffsanleger in Immenstaad, wo wir bei herrlichstem Sonnenschein und blauem Himmel erstmal einen tollen Blick auf den See werfen konnten. Wer möchte, kann von hier aus auch gleich mit dem Fahrrad ans Schweizer Ufer übersetzen. Von Immenstaad aus fährt die Fähre der Schweizer Bodensee Schifffahrt erst nach Hagnau und dann quer über den See nach Altnau (www.sbsag.ch). Nachdem die Kinder eine Weile auf dem Spielplatz am Schiffsanleger herumgeturnt sind, hieß es für sie einsteigen und anschnallen. Auch der Helm sollte bei allen – ob Erwachsenen oder Kindern – nicht fehlen.

Der Blick von oben
Unsere geplante Tour führt uns vom Seeufer erst durch den Ort und dann direkt hinauf auf den „Höhenweg“ oberhalb von Immenstaad – in Richtung Kippenhausen und Frenkenbach. Hier dürfen auch Fahrräder unterwegs sein. Das große Plus dieser Route: Ein herrlicher Blick hinunter auf das Wasser und bis zu den Schweizer Alpen am gegenüberliegenden Ufer. Auch wenn der Bodensee hier mehr als zehn Kilometer breit ist, kann man die Umrisse der Berge und ihre Gipfel bei klarer Sicht sehr gut erkennen.

Der Höhenweg ist großteils asphaltiert, nur gelegentlich gibt es kurze geschotterte Abschnitte – sehr zur Freude der Kinder, die dann vorne auf ihren Bänken ordentlich durchgeschüttelt werden. Am Straßenrand reiht sich eine Obstplantage an die nächste und lädt jeden Radfahrer oder Wanderer ein, im Schatten der Bäume ein kurzes Picknick zu machen.

Schon nach rund fünf Kilometern sind wir in Hagnau angekommen und orientieren uns von dort weiter ins Landesinnere in Richtung Stetten. Das bedeutet zwar weg vom See, aber so können wir noch ein bisschen „auf der Höhe“ bleiben. Bis Meersburg sind es nur ein paar Kilometer, die wir dank E-Bike schnell meistern.

Pause in Meersburg 
 

Wer möchte, kann in Meersburg die gleichnamige Burg besichtigen, in der die berühmte deutsche Dichterin Annette von Droste-Hülshoff mehrere Jahre bei ihrer Schwester verbrachte. Darüber hinaus bietet sich ein gemütlicher Bummel durch die barocke Altstadt an.
 An diesem sonnigen Tag ist es dort überall voller Menschen, von denen viele unsere Räder bestaunen. Auch wenn es Lasten-E-Bikes schon länger gibt, gehören sie am Bodensee noch nicht zum bekannten Straßenbild.

Für den Rückweg wollen wir den Bodenseeradweg nutzen, der von Meersburg nach Immenstaad teilweise direkt am Wasser entlangführt. Dafür müssen wir die Räder ein steiles Stück durch die Stadt hindurch nach unten schieben, um am Schiffsanleger herauszukommen. Dabei liegen entlang der Straße rechts und links viele kleine Restaurants und Läden, die Spezialitäten der Region und Urlaubsmitbringsel anbieten.

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Jetzt fahren wir mit Turbo!
Familienvater, auf Radtour mit den Kids
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Mit Tempo zurück
Unten am Radweg angekommen, teilen wir diesen die nächsten paar Kilometer mit den Fußgängern, bis sich auf der Höhe von Hagnau die Wege wieder trennen. „Jetzt fahren wir mit Turbo“, sage ich zu meinem Sohn. Denn vom Ufer hoch führt der Bodenseeradweg ein kurzes Stück steil bergauf, bis wir auf Höhe der B 31 in Richtung Friedrichshafen sind. Die letzten paar Kilometer entlang der Autostraße bleiben wir in dem Modus. Es ist ein herrliches Gefühl, so flott und ohne große Mühe über den Radweg zu fahren – voller Eindrücke des Tages und mit der Gewissheit, dass dies nicht unsere letzte E-Bike-Tour gewesen sein wird.