Trendsport SUP-Yoga
Wie Yoga und SUP-Boards einfach perfekt zusammenpassen, zeigt Raphaela Schäufele eindrucksvoll. Beide Themen sind am Bodensee überaus beliebt, schließlich steht die Region gerade bei Wellness- und Wassersport-Fans hoch im Kurs.
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Entspannung pur!
Wer beim SUP-Yoga allein an einen populären Trend für aufgeschlossene Sportler denkt, dem entgehen ungeahnte Potenziale. Denn Yoga auf einem „Stand-Up-Paddle-Board“ ist mehr. Wenn du täglich Yoga praktizierst, veränderst du dein Leben, weiß Raphaela Schäufele, Yoga-Coach aus Überlingen – und aus Überzeugung!
Als wir Raphaela in der Surfschule Überlingen im Sommer 2020 treffen, ist Corona natürlich ein Thema. Die studierte Sozialpädagogin hatte wie wir alle selbstverständlich mit Einschränkungen zu kämpfen. Doch ihr Beruf und die warme Jahreshälfte waren günstige Faktoren.
Der ganzheitliche Ansatz des Yoga spricht Körper und Geist an. „Sich darauf einzulassen, mit dem herrlichen See direkt vor der Nase, das ist einfach Entspannung pur“, sagt Raphaela und strahlt. Schnell wird klar, die beste „Werbung“ für ihr Yoga ist die gebürtige Überlingerin („Ich bin ein Seekind“) selbst. Wenn Entspanntheit und Wohlbefinden das Ziel des Trainings sind, dann ist Raphaela ein echtes Vorbild auf diesem Gebiet. „Ich mache und lebe Yoga berufsbedingt jeden Tag, da ist es ja kein Wunder“, tut sie ihre Ausgeglichenheit ganz bescheiden ab.
Wie drei Wochen Urlaub
Doch wie bei so vielen, die tun, was sie lieben und das an andere weitergeben wollen, spüren die Menschen diese gelebte Überzeugung. Und lassen sich auf Raphaela ein. Vor allem bei den Yoga-Wochenenden. Dann bringen ihre Gäste genügend Zeit mit, um sich ganz der Erfahrung widmen zu können. Zum Angebot gehören dann auch Touren über den See und das Meditieren bei Sonnenuntergang. Da verwundert es auch nicht, dass es dazu nur gutes Feedback gibt.
Dabei spricht Raphaela mit ihren Kursen Einheimische wie Gäste an. Und bei den Geschlechtern? „Machen wir uns nichts vor“, lacht Raphaela, „Yoga wird bislang überwiegend von Frauen praktiziert.“ Aber das muss ja nicht so bleiben. „Die Männer dürfen sich ruhig trauen und sich vor allen Dingen nicht mit den Frauen vergleichen.
Viele sagen: Für mich ist das nichts. Da bin ich ja viel zu steif dafür!‘ Aber gerade deswegen macht man es ja! Für mich ist das immer ein bisschen, als würde man sagen, man sei zu hungrig zum Essen oder zu durstig, um zu trinken.“
Raphaela bietet Yoga auch in Unternehmen an und hat auch schon im Fitnessstudio Kurse gegeben. „Viele Arbeitgeber sehen Yoga als sinnvolles und gern genutztes Angebot an ihre Mitarbeiter. Aber gerade im Studio ist einfach mehr Power angesagt. Singen wollen die Leute da nicht unbedingt“, sagt Raphaela.
Bei ihr in Überlingen gehört die Gitarre aber dazu. Dann singt sie zum Beginn ein Mantra und lässt sich mit den anderen ganz auf die entspannenden Übungen ein. Apropos Entspannung: Dass man bei den Stunden auf dem Board auch mal baden geht, muss man wohl einkalkulieren, oder? Raphaela überlegt. „Die wenigsten fallen tatsächlich ins Wasser. Aber weißt du was? Wenn doch, dann ist das wunderschön! Das Wasser ist herrlich warm und gleichzeitig erfrischend. Und dann tauchst du auf und hast diese Weite um dich herum und spürst die Sonnenstrahlen auf deiner Haut. Etwas Schöneres gibt es nicht!“ Das mag man ihr nicht nur gerne glauben – sondern am liebsten gleich selbst erleben!
Yoga war für mich
Liebe auf den ersten Blick
Raphaela Schäufele ist Yoga-Coach mit Leib und Seele. Dabei sollte es beruflich für sie eigentlich in eine andere Richtung gehen. Aber wie wird man eigentlich Yoga-Lehrerin? Und wie lebt es sich damit, wenn man seine Berufung zum Beruf gemacht hat?
Das war sicher nicht immer ein Spaziergang. Hast du den Schritt nie bereut?
„Nein. Natürlich braucht man anfangs einen langen Atem. Zu Beginn haben die Menschen mein Studio nicht gerade gestürmt. So ein Angebot muss sich herumsprechen. Mittlerweile sind die Wochenendkurse oft Monate im Voraus ausgebucht. Das bedeutet natürlich auch viel Arbeit. Es ist ja nicht allein mit den Kursstunden getan. Ich muss mich um Organisatorisches kümmern, die Buchhaltung, Werbung etc. Aber mein Freund hat neulich ganz erstaunt zu mir gesagt: Du hast dich in den sieben Jahren nicht einmal über deinen Job beschwert.‘ Das stimmt, ich habe auch keinen Grund dazu. Dass das nicht jeder in Bezug auf seine Arbeit sagen kann, ist mir sehr wohl bewusst.“
Warum sollte man das SUP-Yoga bei dir unbedingt einmal ausprobieren?
Weil ich es liebe, meine Erfahrungen an andere weiterzugeben. Weil ich merke, dass ich damit einen Unterschied schaffen kann. Eine Definition von Yoga lautet, es ist das „zur Ruhe kommen“ der Gedanken im Geist. Es geht also weit über das körperliche Wohlbefinden hinaus. Wer sich darauf einlässt, kommt mitunter gestresst und abgekämpft zu mir in den Kurs – und geht anschließend tiefenentspannt nach Hause. Wenn ich dann in die strahlenden Augen der Menschen sehe, das gibt mir Erfüllung