Wintersurfen
am Bodensee
Während wir Ihnen beim SUP-Yoga gezeigt haben, wie maximale Entspannung auf dem Board funktioniert, zeigt David uns, wie man mithilfe einer neuen Art des Surfens regelrecht über den Bodensee fliegen kann. Dass wir uns im tiefsten Winter bei Minusgraden treffen, ist für David kein Problem. Er weiß: „So schön wie im Winter wird man den See im Sommer niemals sehen.“
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Über den Wellen fliegen
Dass David – für unsere Begriffe – mehr über den See fliegt, als auf ihm zu surfen, liegt am Windsurf-Foil, der Flosse unterm Brett: „Die wurde vom Segelsport für das Surfen übernommen. Mit dem Foil braucht man weniger Wind und kommt trotzdem schneller in Fahrt.“ Als wir mit David auf den See dürfen, ist er so schnell unterwegs, dass uns so viel Speed locker gereicht hätte. Er aber sagt: "Das war doch noch gar nichts!"
Wenn einem die Wellen allein gehören
Gegen die Kälte schützen moderne Neoprenanzüge. Viele Surfer entdecken außerdem die Faszination eines winterlichen Bodensees – wenn einem die Wellen praktisch allein gehören und kein Badegast weit und breit zu sehen ist. Zeigt sich die Sonne ab und an, malt sie den See mit fast magischen Farben an. Der Bodensee ist ein anderer im Winter.
„Wir haben im Winter immer mehr Anfragen. Den ersten Kurs bieten wir schon im Februar an. Neulich waren wir drei Stunden draußen. Das fanden alle Teilnehmer angenehm, mit der richtigen Ausrüstung ist das kein Problem. Mein Vater dagegen, der geht noch heute jeden Tag im Winter mit seinen Kumpels schwimmen. Aber da ist nix mit Neopren, die gehen nur mit Badehose ins Wasser. Das wär‘ mir zu kalt.“
Aber kann man als Anfänger so einfach lernen, auf dem Brett zu stehen? Ja, sagt David. Das Windsurfen will zwar erst mal gelernt sein. „Aber in den Einführungskursen probieren wir es immer. Ich hatte schon einen Teilnehmer, der über 80 war. Der hat das klasse gemacht! Auch Menschen mit Behinderung kommen zu uns.
Diese fühlen sich von einem Sport auf dem Wasser schnell ausgeschlossen. Ich finde aber, jeder sollte eine Chance bekommen. Dass sie die bei uns kriegen, freut die meisten schon so sehr – das miterleben zu können, ist ein tolles Gefühl!“