
Zu Besuch auf dem Weingut Schmidt in Wasserburg am Bodensee
Sebastian Schmidt ist einer von den jungen Winzern am Bodensee, der im Familienbetrieb – zusammen mit der Natur – schlanke und filigrane Weine herstellt. Längst hat er das Potenzial der Weinregion erkannt, denn die Nachfrage nach bodenseetypischen Weinen ist groß. Vor einigen Jahren übernahm er schließlich das Weingut seiner Eltern. Was ihn antreibt und was den Wein vom See so besonders macht? Sie lesen es hier!
🕐 Lesedauer etwa 5 Minuten
Sebastian's Vater, Eugen Schmidt, gründet 1984 zusammen mit seiner Frau das Weingut Schmidt. „Wo heute Weinstöcke stehen, war vor einigen Jahren noch grüne Wiese mit Obstbäumen. Gemeinsam mit meiner Frau habe ich damals begonnen, den Boden zu analysieren, die Vorteile der Höhenlage mit sandigen Lehmböden, der kühlen Nächte und heißen Tage zu erarbeiten und mich so für den Weinbau begeistert. Wir haben damals die ersten Müller-Thurgau Reben gepflanzt – und im Laufe der Jahre wurde die Rebfläche dann immer größer“, erklärt Eugen Schmidt, Seniorchef des Weinguts.
Heute bauen sie auf etwa 10 Hektar Rebfläche hauptsächlich klassische Sorten wie Grauburgunder, Weißburgunder, Spätburgunder aus und keltern Weine, die weit über die Region hinaus für ihre Qualität Beachtung finden. Auf der Hügelkuppe Hattnaus über der Gemeinde Wasserburg gedeihen in bester Lage unter idealen klimatischen Bedingungen inzwischen tausende von Rebstöcken.
Die Vision des Ehepaares Eugen und Margret Schmid teilen die beiden inzwischen mit ihren Söhnen, Sebastian und Maximilian, die das Familienunternehmen künftig weiterführen werden. Doch das war zunächst nicht absehbar: Sebastian lernt die Abläufe auf dem Weinberg zwar von der Pike auf kennen. Aber Winzer werden, das will er als Jugendlicher auf gar keinen Fall.

Gesagt, getan.
Als der Wehrdienst beendet ist, schreibt sich der junge Mann an der Universität in Wien ein. Fach: Önologie – die Lehre vom Wein. In drei Jahren wird aus dem schwäbischen Winzersohn ein akademischer Experte für den Rebsaft. 2013, mit dem Abschluss in der Tasche, steigt er im elterlichen Betrieb ein. Heute, wenige Jahre später, ist er Kellermeister und hat sowohl auf dem Weinberg, als auch im Weinkeller das Sagen. Und damit eine enorme Verantwortung: „Als ich vor ein paar Jahren anfing, habe ich mich auf meine Eltern verlassen; heute habe ich den Anspruch, dass sie sich auf mich verlassen können – und das klappt auch schon ganz gut“, sagt er augenzwinkernd.
Eine arbeitsintensive Zeit
Das Laub der Weinstöcke hat sich bunt verfärbt, in den letzten vier Wochen hat Sebastian Schmidt mit seinem Team die reifen Trauben gelesen“. Ein Knochenjob in Handarbeit: Knapp 80.000 Rebstöcke wollen abgeerntet werden.

Wer meint, dass mit der Lese
die Arbeit getan ist, der irrt!
Für Sebastian sind seit der Entscheidung, zurück in die Heimat zu kommen und Winzer zu werden, einige Jahre vergangen. War es die richtige, nicht zuletzt in Anbetracht der harten Arbeit?
„Ich habe es noch nicht einmal bereut oder gezweifelt. Ich glaube, dass ich einen der schönsten und naturverbundensten Berufe leben kann, die es gibt – und das zuhause am Bodensee, zusammen mit meiner Familie und meinen Freunden. Ich habe meinen Platz gefunden!“
Wein und Architektur
Immer mehr Winzer und Weingärtner arbeiten mit engagierten Architekten zusammen und schaffen dabei herausragende weintouristische Anlaufpunkte, die Weinbau, Architektur und Tourismus miteinander verknüpfen. Gemeinsam mit der Architektenkammer Baden-Württemberg hat die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg daher das Siegel „Wein und Architektur“ ins Leben gerufen, das inzwischen mehr als 20 Bauwerke im Urlaubsland Baden-Württemberg tragen und weininteressierten Urlaubern damit einen weiteren Grund bieten, in den Süden Deutschlands zu reisen. Ein besonders gelungenes Beispiel findet sich in Wasserburg am Bodensee - das Weingut Schmidt.
Gemeinsam bewirtschaftet Familie den generationsübergreifenden Weinbaubetrieb mit hervorragender Weinproduktion sowie eigener Weinbar. Neben dem Geschmackserlebnis wollen die Winzer hier ihren Kunden auch eine neue Raumerfahrung bieten. Kein Wunder also, dass der Gutshof bereits mit mehreren Architekturpreisen ausgezeichnet wurde. Die einmalige Fassade des Gebäudes erinnert an ein die traditionelle Architektur der Bauernhäuser in der Bodenseeregion und verbindet den Weingenuss mit landschaftlichem Reiz.

Weingut Schmidt am Bodensee
Hattnau 62, 88142 Wasserburg
Reservierungen in der Weinbar können Sie hier vornehmen.
Den Bodensee schmecken
"Wer genießen kann, trinkt keinen Wein mehr, sondern kostet Geheimnisse“, so hat es der berühmte (und berüchtigte) Künstler Salvador Dali im 20. Jahrhundert einmal gesagt. Diese Geheimnisse kann man auch am Bodensee „erschmecken“ – denn hier, auf der höchstgelegenen Weinanbaufläche Deutschlands (400 bis 560 Meter über N. N.), wachsen auf einer Fläche von insgesamt 600 Hektar weiße und rote Reben.

Was macht den Bodenseewein eigentlich so besonders?
Mehr Tipps zu Ihrem Urlaub am Bodensee
Entdecken Sie den Bodensee von seiner genussvollsten Seite! Ob beim Genussherbst, beim Radfahren und Wandern durch malerische Weinreben oder beim Erfahren spannender Fakten über den Bodenseewein – hier finden Sie wertvolle Tipps für einen unvergesslichen Urlaub. Lassen Sie sich von der regionalen Weinkultur begeistern und genießen Sie die Vielfalt, die der Bodensee zu bieten hat.