Bodensee-Radweg Etappe 5/5: Stein am Rhein - Konstanz
Mittel
Die Ufernahe Strecke führt über die Höri nach Radolfzell und weiter nach Konstanz. Sie durchqueren idyllische kleine Orte sowie eine abwechslungsreiche Naturlandschaft.
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Aussichtsreich / Geologische Highlights / Kulturelle Highlights / Faunistische Highlights
Wegebeschaffenheit
Beschreibung
Stein am Rhein gilt als eine der schönsten und besterhaltenen mittelalterlichen Altstädte am Bodensee und der gesamten Schweiz.
Entsprechend belebt sind die Altstadt und der Uferkai, mit netten Straßencafés und Schweizer Beizlis.
Berühmt ist die kleine Stadt am Übergang vom Untersee zum Rhein für ihre Fassadenmalereien und die reich verzierten Erker rund um den zentralen Rathausplatz.
Abseits des Rummels liegt das Benediktinerkloster St. Georgen hinter dicken Mauern verborgen. Der schmucklose Innenhof schreckt wohl viele Besucher ab, obwohl sie so eines der wichtigsten Kulturgüter der Region verpassen.
Die tausendjährigen Klosterbauten bestechen im Inneren durch den guten Erhaltungszustand der prächtig verzierten Äbtewohnungen und der einmaligen Grisaille- Bilderreihen im Festsaal.
Im linksrheinischen Stadtteil finden sich die Reste des römischen Kastells, die Kirche Burg mit außergewöhnlichen gotischen Fresken und malerische Fischer- und Schifferhäuser.
Über der Altstadt thront die Burg Hohenklingen. Die anstrengende Auffahrt auf einem schmalen Bergsträßchen wird durch eine tolle Aussicht über den südlichen Hegau, den Bodensee und die Rheinlandschaft sowie ein ausgezeichnetes Restaurant in der vollständig erhaltenen Burg belohnt.
Oberhalb des Radwegs sieht man die mächtigen Konventsgebäude des Augustiner-Chorherrenstiftes von Öhningen.
Ein wahrer Geheimtipp unter den Baudenkmälern am westlichen Bodensee ist die 1520 erbaute Blasiuskapelle in Kattenhorn.
Daneben steht ein mittelalterliches Schlösschen im Schatten hoher Bäume.
Viel neuer, aber nicht weniger sehenswert sind die von Otto Dix entworfenen Glasfenster in der St. Petrus-Kirche.
Im 3. Jahrt. v.Chr. standen vor Wangen schon erste Pfahlbausiedlungen.
Erwähnt wurde die Fischersiedlung erstmals 1155.
Knapp 50 Jahre später wurde Schloss Marbach auf einer Anhöhe zwischen Wangen und Hemmenhofen erbaut.
Im Heimatmuseum Fischerhaus, dem ältesten Gebäude des Ortes, sind Funde der Steinzeit und eine Fossiliensammlung aus den Öhninger Steinbrüchen zu sehen. Diese Sammlung ist mit dem Fund des Riesensalamanders “Homo Scheuchzerie” in die Forschungsgeschichte eingegangen. Der Züricher Arzt und Naturforscher Johann Jakob Scheuchzer hielt das Fossil irrtümlich für das Skelett eines in der Sinnflut ertrunkenen Menschen.
Alte Kastanien und eine Platanenreihe am Seeufer sorgen für Schatten für eine Rast oder ein Picknick am Strand.
Die Gemeinde Gaienhofen setzt sich zusammen aus den vier Teilorten Hemmenhofen, Gaienhofen, Horn und Gundholzen und bildet den mittleren Teil der Halbinsel Höri.
Bekannt geworden ist die auch als Künstlerhalbinsel bezeichnete Landschaft durch den Zuzug renommierter Künstler.
Vor allem Herman Hesse begründete den Ruhm der Höri. Von 1904 bis 1912 lebte und wirkte Hesse in Gaienhofen.
1936 zog Otto Dix ins idyllische Hemmenhafen um der Diffamierung durch die Gestapo zu entgehen und blieb dort bis zu seinem Tod im Juli 1969.
Erstmals wird die Landschaft zwischen Zeller See und Untersee in einer Urkunde Barbarossas erwähnt, die dem Bischof von Konstanz um 1155 verschiedene Besitzungen zugesteht.
Viel schöner ist natürlich die volkstümliche Erklärung. So soll der von seiner Arbeit erschöpfte Herrgott in bestem Seealemannisch zum krönenden Abschluss der Erschaffung der Weit gesagt haben: “Jetzt höri uf!”
Die Gemeinde Moos, mit den Teilorten lznang, Weiler, Bankholzen und Bettnang bildet den vorderen Teil der Höri.
Bekannt ist die Vordere Höri für ihren Gemüseanbau und die Fischerei. A
Alljährlich findet seit 1976 abwechselnd zwischen den Ortsteilen das bekannte “Büllefest” statt. Heimische Erzeugnisse rund um die “Bülle”, die Zwiebel, werden am jeweils ersten Sonntag im Oktober zum Verkauf angeboten, darunter auch die bekannten Büllezöpfe.
Radolfzell ist nicht nur die größte Stadt am Untersee, sondern auch eine der ältesten Städte Süddeutschlands.
Ihre Gründung geht auf eine Zelle des Veroneser Bischofs Ratoldus im Jahr 826 zurück. Wenige Jahre später wird die kleine Kirche mit Reliquien der Märtyrer Theopontus und Senesius und des heiligen Zeno ausstattet und entwickelt sich in der Folge schnell zu einem frequentierten Wallfahrtsort.
Nach dem Verzicht auf das Bistum Verona 840, verbringt Radolf seinen Lebensabend in der nach ihm benannten “cella ratoldi”.
Sein Sarkophag befindet sich im Münster ULF.
Die Stadtpatrone Theopontus, Senesius und Zeno werden alljährlich am Hausherrenfest, am 3. Sonntag und Montag im Juli von der Einwohnern der Stadt verehrt und gefeiert. Höhepunkt des Festes ist die Prozession der Mooser Einwohner auf blumen- und girlandengeschmückten Booten über den See.
Radolfzell ist beliebt als Einkaufsstadt. Vor allem der Bauernmarkt, jeweils mittwochs und samstags, zieht Besucher von nah und fern an, so auch der Werksverkauf der Firma Schiesser im Outletcenter “seemaxx”, die ihren Stammsitz seit 1875 in Radolfzell hat.
Der Stadt vorgelagert ist die Halbinsel Mettnau. Sie teilt den nordwestlichen Untersee in den Gnadensee und den Zeller See.
Die “Au in der Mitte” des Sees hat sich von einer Viehweide im Mittelalter über Reb- und Obstbau zum heute bevorzugten Erholungsgebiet gewandelt.
Auf ihr stehen die Gebäude der International anerkannten Mettnau-Kur, die sich dem Motto “Heilung durch Bewegung” verschrieben hat.
Am Rand der als Naturschutzgebiet geschützten Schilfzone informiert der NABU in einer kleinen Ausstellung über die Vogelwelt der Mettnau.
Die ganze Weit kennt Allensbach oder zumindest das hier ansässige Institut für Demoskopie.
Der Ort am Ufer des Gnadensees in prachtvoller Panoramalage gegenüber der Insel Reichenau hat aber noch mehr zu bieten.
Besonders die “Lände” genannte Uferpromenade mit dem vielleicht schönsten Sonnenuntergang vor der Silhouette der Reichenauer Kirchen ist allemal einen Abendspaziergang wert.
Eine herrlicher Blick über den Ort und den See zur Insel Reichenau bietet sich von der Aussichtsterrasse an der Gnadenkirche auf dem Höhrenberg.
Fast noch besser ist die Sicht vom zurückgesetzten Röhrenberg, einem eiszeitlichen Drumlin.
Wegbeschreibung
Auf der Straße in Richtung Öhingen verlässt man Stein am Rhein und fährt unterhalb schöner Villen aus dem Städtchen hinaus.
Kurz vor einer markanten Linkskurve zweigt der Bodensee-Radweg rechts ab und führt über die grüne Grenze nach Deutschland.
Der Radweg führt unterhalb des Ortes vorbei und schlängelt sich durch Felder und Streuobstwiesen nach Kattenhorn.
Im Ort geht es steil bergauf zur Hauptstraße. Nun links und mit kurzer Abfahrt auf der Straße zum Ortseingang von Wangen.
In Wangen fahren Sie entlang des Ufers am Campingplatz vorbei, leicht bergauf Richtung Ortsausfahrt. Am Wangener Ortsende steht dann ein eigens angelegter Radweg zur Verfügung der weiter ansteigend bis zum Areal von Schloss Marbach hinaufführt.
Ein Stück geht es auf der Straße bergab, bis man die folgende Kurve rechts über eine steile Abkürzung in rauschender Fahrt abschneiden kann.
Wieder auf der Straße geht es durch Hemmenhafen hindurch.
Ab dem Ortsausgang führt links der Höristraße ein separater Radweg ins benachbarte Gaienhofen.
Auf der Straße wird der gesamten Ort durchquert, um am Ende der Steigung rechts in eine Seitenstraße einzubiegen.
Diese führt als Güterweg hoch über dem Seeufer mit schöner Aussicht über den See in Richtung Hornstaad. Am Yachthafen und Gasthaus links abbiegen und ein Stück den steilen Berg hinauf kurbeln.
Achtung, trotz aller Anstrengung nach 400 Metern nicht den nach rechts abzweigenden markierten Radweg verpassen!
Dieser umrundet im Bogen die aus zahlreichen Verfilmungen bekannte Kirche von Horn ohne ganz hinauf zu führen.
Durch Streuobstwiesen, Gemüsefelder und Schilfzonen radelt man nun ganz gemütlich durch die herrliche Hörilandschaft nach lznang und Moos.
Etwas unübersichtlich aber gut markiert schlängelt sich der Radweg durch lznang und verläuft dann ufernah zum Hafen von Moos.
Ohne in den Ort zu fahren bleibt man am Rand der Schilfzone und folgt schließlich der Landstraße nach Radolfzell.
Dabei durchfährt man das unter Naturschutz stehende Aachried, in dem viele Wasservögel brüten, überwintern.
Ziel ist Radolfzell, unverkennbar durch seinen seit langen sichtbaren markanten Kirchturm.
Kurz nach einem Reitstall am Kreisel zweigt die Radroute rechts ab und führt entlang einer Allee zwischen Bahnlinie und See zur Hafenanlage am Bahnhof.
Ab dem Bahnhof Radolfzell bleibt der Radweg weiterhin rechts der Gleise, kreuzt dabei die Scheffelstraße an der Alten Mettnaubrücke, führt etwas weiter an der Bahn entlang, durchquert den Kreisel an der neuen Mettnaubrücke und führt ein Stück bergab noch weiter an der Bahnlinie entlang, bis links eine leicht zu übersehende Unterführung einen Seitenwechsel ermöglicht.
Jenseits biegt man in die zweite Straße (Reichenaustraße) rechts ab und folgt dieser stadtauswärts.
Der Riedweg führt durch die flache Senke zwischen Radolfzell und Markelfingen, das auf der Gnadenseestraße durchfahren wird. An deren Ende links in die Unterdorfstraße, sogleich wieder rechts und aus dem Ort hinaus.
ln der Folge bleibt der Radweg immer rechts der Straße und führt an Feldern, Streuobstwiesen und Campingplätzen vorbei nach Allensbach.
ln Allensbach entweder entlang der Hauptstraße durch den ganzen Ort oder ab Ortseingang parallel zu dieser auf der Kapplerbergstraße und Höhrenbergstraße zum Bahnhof fahren.
Dort schwenkt man rechts über die Bahn, passiert den Campingplatz, quert abermals die Schienen und kommt wieder zur B33.
Stets weiter rechts der Bundesstraße geht es am Kloster Hegne vorbei bis zur Unterführung unter der 833 hindurch. (Geradeaus geht es weiter zur Insel Reichenau.)
Nach der Unterführung rechts auf einem neuen Radweg entlang der Bahnlinie zum Bahnhof Reichenau.
Hier die Bahnstrecke überqueren und direkt danach links abbiegen und weiter den Gleisen in Richtung Innenstadt folgen.
Der nur anfangs gekieste Rad- und Fußweg führt durch Feuchtwald, stets unmittelbar an der Bahnlinie entlang zu den ersten Häusern von Konstanz.
Zwischen Bahngleisen und Industrieanlagen geht es kerzengerade und erfreulich grün durch die Gewerbezone, vorbei an den Bahnhalten Wollmatingen, Fürstenberg und Petershausen bis zur Petershauser Straße.
Am Ende des Radwegs hält man sich rechts, fährt auf der Petershauser Straße bis zur Spanierstraße (B33) und über sie hinweg zum Rheinufer.
Auf dem Rad- und Fußgängersteg wird der hier Seerhein genannte Rheinabschnitt, mit schönem Ausblick zum Bodensee und flussabwärts, gequert.
Jenseits entweder links dem Rheinsteig entlang zum Inselhotel und durch den Stadtgarten zum Bahnhof oder geradeaus auf der zur “Radlerstraße” umgestalteten Schottenstraße bis zum Lutherplatzfahren.
Dort die breite “Laube” queren und sein Rad schiebend durch die Altstadt zum Bahnhof bummeln
Ausrüstung
Sie haben Lust den See zu umrunden, wollen aber trotzdem auch mal schick essen gehen und können und wollen sich nicht nur auf das minimalste Gepäck reduzieren? Das verstehen wir total, denn im Urlaub soll man sich rundum wohlfühlen und vor allem auch einmal entspannen. Nutzen Sie deshalb den Bodensee-Radweg-Gepäckservice und lassen Sie Ihr Gepäck vom einen zum anderen Etappenort transportieren während Sie nur mit dem nötigsten Tagesgepäck und ohne schwere Last Ihren Radtag genießen. Alle Informationen hierzu finden Sie unter folgendem Link: https://www.bodensee-radweg.co...