Back to the Future - Stadtgalerie Markdorf
Was Sie erwartet
13.01. bis 10.03.2023
Während des Corona-Lockdowns Ende 2020, inspiriert von Florence Obrecht, findet sich das Aambulanz-Kollektiv, zunächst konspirativ, zusammen. Aambulanz, weil das Kollektiv davon überzeugt ist, dass Kunst notwendig ist, um die Krise(n) zu überwinden. Die lateinischen Bedeutungen von ambulare erscheinen passend: zu Fuß gehen, aber auch lustwandeln und aus gesundheitlichen Gründen spazieren gehen, wie sich herumtreiben oder hin- und hergehen.
Es geht den sieben internationalen Künstler*innen Michel Castaignet, Kathrin Landa, Florence Obrecht, Axel Pahlavi, Alexej Tchernyi, Alex Tennigkeit und Wu Zhi um hierarchiefreie Zusammenarbeit. Nährboden hierfür ist der künstlerische Austausch unter gleichgesinnten Kollegen, mit Sympathie füreinander.
Die Zusammenarbeit im Aambulanz-Kollektiv konstituiert sich primär im spielerischen, künstlerischen Machen. Nach einer gemeinsamen Festlegung des Konzeptes schafft jedes Mitglied seinen/ ihren Teil in quasi paralleler Arbeit, wobei die geschaffenen „Teile“ innerhalb eines Ausstellungsprojektes zu einem Ganzen zusammengeführt werden. Diese freiheitliche (parallele) Zusammenarbeit funktioniert, zumal sie die Schärfung der einzelnen Talente bewirkt, gestärkt vom vertrauensvollen Kollektiv-Hintergrund und im anstachelnden Hinwirken auf ein gelungenes Zusammenspiel.
Zu der Ausstellung „Back to the Future“ des Aambulanz-Kollektivs im Kunstverein Markdorf soll ein 48-seitiger repräsentativer Katalog erscheinen. Zentrales Ausstellungsthema ist die Adoleszenz, wobei die eigene Jugend des Kollektivs der 80er/frühen 90er Jahre im Fokus steht. Eigene Jugend-Erfahrungen bis hin zu Erfahrungen mit den eigenen Kindern treffen auf gegenwärtige, gesellschaftspolitische Themen. So geht es auch allgemein um die Perspektive von Kindern auf ihre Welt und ihren – mutigen bis ängstlichen – Blick in die Zukunft.
Der titelgebende Film von Robert Zemeckis aus den 1980er-Jahren verweist auf die (amerikanischen) Filme und Serien mit denen die Aambulanz-Generation aufgewachsen ist. Prägende Medienerfahrungen, die auch in die Kunst eingeflossen sind. Die figurative Malerei kann eine Brücke zwischen disparaten Zuständen sein, indem beispielsweise vormediale Bilder bzw. Bildformeln mit der gegenwärtigen medialen Bilderflut verbunden werden – ein Clash in Form von heilender, sowie mahnender Erinnerung, siehe Kalter Krieg und atomare Bedrohungs-Szenarien.