Begegnungen und Gespräche: Vortrag des Kreisarchivars über „Geraubte Heimat“ zum bitteren Schicksal der jüdischen Familie Frank
Die bewegende Familiengeschichte in einer Zeit des Unrechts und der Gewalt wurde als Beitrag zum Kulturschwerpunkt „Migration und Integration im Landkreis Sigmaringen“ Ende 2010 mit großem Publikumsinteresse erstmals in Sigmaringen vorgestellt und anschließend in der „Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte“ veröffentlicht.
Veranstaltungsdetails
Die ursprünglich aus Buttenhausen bei Münsingen stammende Familie Frank ist vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis 1938 rund ein halbes Jahrhundert zunächst in Laiz und sodann in Sigmaringen ansässig und hier zunächst im Brauereiwesen und sodann in der Möbelherstellung, im Autohandel sowie im Immobiliengeschäft unternehmerisch tätig. Sie sind sind angesehene Angehörige der Sigmaringer Bürgerschaft, ihre Kinder besuchen als einzige Juden das damalige staatliche Gymnasium. Der Vortrag schildert, wie die Familie in den 1930er Jahren unter dem Einfluss der nationalsozialistischen Rassenpolitik ihr soziales Netz verliert und in der Stadtgesellschaft isoliert wird, ihrer wirtschaftlichen Existenzgrundlagen beraubt und ausgeplündert wird und schließlich mit massiven Repressionen und Gewalt aus ihrer hohenzollerischen Heimat vertrieben und in die Emigration gezwungen wird. Der Kreisarchivar beleuchtet damit anhand auch vieler Bilddokumente ein bedrückendes Kapitel der Sigmaringer Stadt- und hohenzollerischen Landesgeschichte.
Weitere Informationen
evang-sig.de/aktuelles
Kein Ticket
erforderlich
weitere Infos