Büchertreff
Lutz Sailer: Stern 111
Veranstaltungsdetails
Nachdem die Eltern der Hauptperson Carl Bischoff nur zwei Tage nach dem 9. November 1989, dem Tag der Grenzöffnung für Reisende zwischen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und der Bundesrepublik Deutschland, die Heimat Gera verlassen, wobei sie den Sohn mit der Versorgung der Wohnung und des Autos vom Typ Shiguli beauftragen, geht dieser nach Ost-Berlin und baut sich dort ein neues Leben auf. Seinen Eltern verschweigt er dies in seinen Briefen. Er wird ein Teil der teilweise militanten Hausbesetzer-Szene, während seine Eltern sich in der „alten“ Bundesrepublik eine neue Existenz aufbauen und sich einen Jugendtraum erfüllen, der ihnen wegen der Geburt ihres Sohnes Carl verwehrt geblieben war. Carl fährt mit dem Auto des Vaters Fahrgäste durch das nächtliche Berlin und arbeitet in einer Kellerkneipe der besetzten Häuser. Zu deren Gästen zählen Soldaten der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland ebenso wie Studenten und Künstler, der Versuch eine „Arbeiterkneipe“ zu werden scheitert. Er trifft seine Jugendliebe wieder und schreibt Gedichte. Parallel zur Beschreibung von Carls neuem Leben wird der Versuch der Eltern erzählt, sich selbst ein neues Leben aufzubauen. Erzählt wird zudem aus der Vergangenheit, der Zeit, in der die Eltern der Hauptfigur selbst jung waren.
Stern 111 ist der Titel eines im Jahr 2020 im Suhrkamp Verlag erschienenen Romans von Lutz Seiler. Das Buch wurde mit dem Preis der Leipziger Buchmesse als bestes deutschsprachiges Werk der Belletristik des Jahres 2020 ausgezeichnet.Der Arbeitskreis Literatur der Kressbronner Kulturgemeinschaft lädt ein, Regine Vogel führt die Gesprächsrunde.
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