Büchertreff
Adriana Altaras: Besser allein als in schlechter Gesellschaft
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Im Untertitel von Altaras' Roman heißt es: „Meine eigensinnige Tante“. Um diese knapp hundertjährige Dame, die im Frühjahr 2020 während massiver Corona-Einschränkungen in einem Altenheim in Italien lebt, und ihre in Berlin wohnende 60-jährige Nichte – die Autorin – geht es in diesem autobiografischen Buch. Im Zwiegespräch, telefonisch und aus wechselnden Perspektiven erschließt sich nach und nach die Vergangenheit der inzwischen leicht verwirrten Tante, geprägt von der Flucht aus Kroatien, vom Überleben während der Shoah und Weiterleben in Italien. Ihre Nichte Adriana dagegen blickt zurück auf ihre Kindheit eben bei der Tante in Italien, bevor sie nach Deutschland kam, und vor allem auf ihre nach dreißig Jahren gescheiterte Ehe. Die Themen Einsamkeit, Älterwerden, Liebe und Überleben sind verpackt in eine temporeiche, präzise Sprache, manchmal pragmatisch nüchtern, oft mit trockenem Humor und Witz. Rezensenten bescheinigen dem Roman, der auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde, eine „ruhige Positivität“. Es ist eines der „autofiktionalen“ Werke von Künstlern, die nicht in erster Linie literarisch arbeiten. Adriana Altaras hat sich einen Namen gemacht als Schauspielerin, Theater- und Opernregisseurin. Als Schriftstellerin wurde sie bekannt mit dem Buch „Titos Brille“ (2010), in dem sie ebenfalls mit einfühlsamem Witz über das Leben in ihrer jüdischen Familie berichtet.
Der Arbeitskreis Literatur der Kressbronner Kulturgemeinschaft lädt ein, Regine Vogel führt die Gesprächsrunde.
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