HIOB
Veranstaltungsdetails
Nach dem Roman von Joseph Roth
Tanja Weidner Bühnenfassung und Inszenierung
Annette Wolf Bühne, Kostüme und Puppenbau
Mit Florian Bender, Rosana Cleve, Gregor Eckert,
Ivana Langmajer, Jürgen Lorenzen, Alessandro Scheuerer
Wenn Gott und Satan miteinander wetten, befinden wir uns mitten im Alten Testament. Eigentlich. Denn was das Wofgang Borchert Theater mit Joseph Roths „Hiob“ aus dem Jahr 1930 auf die Bühne bringt, spannt den Bogen beeindruckend sensibel zu den Themen unserer Zeit. Die Geschichte ist hinlänglich bekannt: Mendel Singer, gottesfürchtiger Lehrer jüdischen Glaubens, lebt um 1900 mit seiner Familie in einem abgeschiedenen Dorf in Ostgalizien. Es ist ein einfaches und hartes Leben, das Mendel fromm erträgt. Doch er wird schwer geprüft: Sein dritter Sohn Menuchim kommt behindert zur Welt, und es beginnt eine Odyssee, die gekennzeichnet ist vom Verlust der Heimat, von Schuldgefühlen, Krankheit und Tod. Aller Hoffnungen beraubt löst sich Mendel von seinem Gott – und erfährt ein Wunder.
Tanja Weidner hat die Geschichte des „Hiob“ zugespitzt und den Schwerpunkt verlagert: Das Stück fokussiert, wie Menschen auf Entwurzelung und Flucht reagieren. Dazu kontrastiert Weidner das Bühnengeschehen mit Videointerviews ukrainischer Geflüchteter. Und auch Mendels Familiensituation gewinnt durch einen Kunst- griff an überraschender Tiefe: Der an Epilepsie erkrankte Menuchimwird durch eine einfache Gliederpuppe dargestellt, deren weißer Kopf von seinen Geschwistern geführt wird.
Dauer: 2 Stunden 40 Minuten, inkl. Pause
Der Vorverkauf für den Einzelkartenverkauf beginnt am 9.9.24.