Klostersamstag: Vom Paradies der Leute
Veranstaltungsdetails
Träume - Bilder - Glauben
Kirchen und Klöster im Mittelalter kannten und hatten ihre
„Paradiese“. Sie waren Teil der gebauten Kultur, und sie hatten ihren
Ort: als Paradies bezeichnete man die meist rechteckige Vorhalle der
Kirche, den Vorhof.
Beispiele finden sich im Dom zu Halberstadt und
im Magdeburger Dom -ein unbekannter Erbauer heisst bis heute
„Paradiesmeister“. Zur Vorhalle gesellt sich oft der gemalte ‚Himmel‘ im
Innern: ein Paradies gleichsam als ‚Vor-Schau‘ auf das Jenseitige.
„Himmelswiesen“ in gotischen Netzgewölben geben eine Vorahnung von der
himmlischen Schönheit, die dereinst kommen soll.
Doch wie stellten sich die einfachen Leute, die Ungebildeten das
Paradies vor? Als ein Schlaraffenland, dessen Bilder seit der Antike
durch die Kultur geistern? Oder als „Käse mit Würmern“, wie es im 16.
Jahrhundert ein italienischer Müller in Ketzerprozessen der Inquisition
beschreibt?
Was bleibt von den alten Bildern – von Himmel und Hölle
in der Neuzeit? Wann, wie, warum wandeln sie sich? Woher speisen sich
die Vorstellungen? Und was waren die Träume der ‚Kleinen Leute‘ im 19.,
im 20. Jahrhundert? Die Quellen, die uns Antwort auf solche Fragen geben
könnten, fliessen spärlich – sie sind kritisch zu sichten und
interpretieren.
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kloster-habsthal.de/veranstaltungenTickets
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