MiM - Museum im Malhaus
Das Malhaus gehört zum historischen Ensemble auf der Halbinsel Wasserburg. 1597 als Gerichtshaus erbaut, erzählt es heute faszinierende Geschichten.
Klein, fein, überraschend - und immer Ihren Besuch wert.
Beschreibung
Museum im Malhaus
klein, fein, überraschend - und immer Ihren Besuch wert...
Klein - Das ehemalige Gerichtshaus
Nun, klein ist ja immer relativ... für Wasserburg ist das Gebäude ganz groß! Es ist ein historischer Schatz, ein Schmuckstück der Wasserburger Halbinsel, das seit Jahrhunderten das Bild des Ortes am Bodensee deutlich mit prägt.
Nachdem die Fugger 1592 die Herrschaft Wasserburg erwarben ließen sie unter Georg Fugger 1596/97 auf der Halbinsel ein zweigeschossiges Rats- und Gerichtshaus erbauen - das Malhaus. Mit dem Bau des Gebäudes setzten sie einen eigenständigen baulichen Rahmen für die Blutgerichtsbarkeit, die bereits die vorherigen Herren, die Grafen von Montfort-Tettnang innehatten.
Im Malhaus, bei dessen Bau massive Teile der alten Festungsmauer integriert wurden, waren neben den Gefängniszellen und einem Raum für die peinliche Befragung im Erdgeschoss auch ein Gerichtssaal mit "Lindauer Holzdecke" im Obergeschoss untergebracht. Der Gerichtssaal mit seiner historischen Holzdecke und einige Gefängniszellen sind heute noch zu besichtigen.
Spätestens seit der Einführung der Schulpflicht 1781 in Wasserburg, welches ab 1755 österreichisch war, wurde das Malhaus als Schul- und Lehrerwohnhaus genutzt. Eine Nutzung des Gerichtssaals als Schulstube vor dieser Zeit ist jedoch nicht unwahrscheinlich. Auch das nahegelegene Vogtshaus wurde als Schule genutzt. Als die Gemeinde Wasserburg 1815 vom bayerischen König Maximilian I. Joseph, zu dessen Königreich Wasserburg seit 1805 gehörte, das Vogtshaus als Geschenk erhielt, wurde dieses vollständig zum Schulhaus umgestaltet und der Schulbetrieb aus dem Malhaus ausgegliedert. Geblieben sind die Lehrerwohnung bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts.
Bis zu den Umbau- und Renovierungsarbeiten 1978 war neben Wohnraum auch die Gemeindebibliothek im Gebäude untergebracht. Danach wurde das Gebäude peu à peu zu einem kleinen, feinen Museum umfunktioniert, welches ehrenamtlich seit 1979 von einem Verein betrieben wird und dort Ausstellungen zu Kunst, Kultur und Geschichte präsentiert.
Fein - Die Dauerausstellungen
Im Erdgeschoss wird ein Einblick rund um das Thema Fischerei vermittelt, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem wichtigen Erwerbszweig in Wasserburg wurde und bis zum heutigen Tag Lieferant von frischem Bodenseefisch für die örtliche Gastronomie ist.
Daneben - und das ist nicht nur dem Kontext des Gebäudes geschuldet - werden die Gefängniszellen zusammen mit einer Ausstellung zu den gerichtlichen Verfahren wegen Hexerei gezeigt. Die Strafprozesse, welche im Malhaus von 1597 bis 1668 abgehalten wurden, führten beinahe in allen Fällen letztlich zur Verurteilung und Hinrichtung der Angeklagten.
Im Obergeschoss sind neben den Wappen der ehemaligen Besitzer von Wasserburg auch historische Trachten und Ausstellungsstücke zur Geschichte von Wasserburg zu bewundern.
Im Dachgeschoss sind die Räumlichkeiten den beiden Schriftstellern und Wasserburger Ehrenbürgern Dr. Martin Walser und Dr. Horst Wolfram Geißler gewidmet. Wobei der Schwerpunkt auf der Kinder- und Jugendzeit des in Wasserburg geborenen Martin Walser liegt.
Überraschend - Die Wechsel- und Sonderausstellungen
Im ehemaligen Gerichtssaal im Obergeschoss werden wechselnde Expositionen gezeigt. Temporär werden dort Ausstellungen zu Kunst, Kultur und Geschichte präsentiert. So waren in der Vergangenheit Kunst- und Bilderausstellungen, historische Spielzeuge und Modelle oder interessantes und historisches zum örtlichen Obstbau, Handwerk und Tourismus zu bestaunen.
Welche Themen aktuell aus der bildenden Kunst, der reichen Heimatgeschichte der ehemaligen Reichsherrschaft Wasserburg oder aus dem täglichen Leben gezeigt wird, ist auf der Homepage des Museum zu finden.
Kontakt
Adresse
Museum im Malhaus
Halbinselstrasse 77
88142 Wasserburg (Bodensee)