Hopfenanbau am Bodensee

In Tettnang, dem barocken Kleinod in Oberschwaben, genießen Sie den ursprünglichen Charme einer geschichtsträchtigen Stadt und befinden sich dabei ganz nebenbei in einem der größten Hopfenanbaugebiete Deutschlands: Die Region nördlich des Bodensees bietet beste Bedingungen für das "grüne Gold" und gehört seit jeher zu den führenden Anbietern von feinsten Aromahopfen. Bis heute ist der Tettnanger Hopfen bei Braumeistern weltweit bekannt und geschätzt. Das Urlaubs-ToDo für Sie: Den Hopfen erleben - wir haben die besten Tipps auf einen Blick.

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  • Bierverkostungen 
    mit Biersommelier

  • Hopfengut No20 besuchen

  • Wander- und Radwege durch das Anbaugebiet

  • Bei der Hopfenernte dabei sein

Vom Dolden bis zur Bierverköstigung

Einer der vielen Betriebe, die in Tettnang am Werk sind, ist das Hopfengut No. 20:  Vom Hopfenanbau bis hin zum Bier erfahren Sie hier alles über die 100-jährige Bier- und Braugeschichte am Bodensee. Es vereint Anbau, Brauerei, Museum, Laden und Gastronomie unter einem Dach - ein Ausflugsziel für die ganze Familie. Soviel vorab: Was selbst im fernen Japan den Gaumen erfreut, sollte unsereins erst recht genießen: Wir heißen Sie willkommen in der Hopfenregion und sagen Prost!

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Blumig, fruchtig oder herb?

Hopfen, wohin das Auge reicht. Fast schon majestätisch fühlt es sich an auf dem Hopfensteg hinter der großen Erntehalle. Unzählige Pflanzen ranken an Drahtseilen bis 
zu acht Meter in die Höhe. Es ist Mitte Juli. „Der Hopfen steht jetzt am höchsten und hat seine Blütezeit“, sagt Charlotte Müller vom Hopfengut No20. Im August, sobald sich die Dolden gebildet haben, wird das „Grüne Gold˝ geerntet. 40 Hektar mit rund 150.000 Hopfenstöcken, die pro Jahr etwa 750.000 Hektoliter Bier einbringen. Neun Sorten baut die Familie für (inter-) nationale Brauereien und die hauseigenen Biere an. Sie unterscheiden sich vor allem in ihren Inhaltsstoffen. Von fruchtig, blumig, herb oder mit feiner Kräuternote ist hier – wie beim Wein – alles dabei. Drei davon gehören zum Ganzjahresrepertoire, die übrigen werden saisonal hergestellt. 

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Ich bin hopfengekratzt...

...gibt Charlotte Müller augenzwinkernd zu. Sie ist damit aufgewachsen, schon als Kind ging es am Mittagstisch um die Dolden. Und der Hopfen „kratzt“ bis heute: Seit 2016 leiten sie und ihr Bruder Lukas Locher den elterlichen Hopfenbetrieb in Tettnang in vierter Generation – und haben ihn zu einem wahren Gut mit Erlebnischarakter für Besucher ausgebaut. Woanders zu wohnen, das kann sie sich nicht vorstellen: Die Hügel, der See und natürlich die Hopfenfelder, die diesen Landstrich ausmachen und optisch prägen, sind für sie mit Heimat verbunden. 

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Vom Duft zur heißen Ernte 

Etwa 130 regionale Hopfenpflanzer ernten im August und September ihre Dolden, die sich auf insgesamt 1.300 Hektar Land verteilen. „Dann hängt über ganz Tettnang 
wochenlang ein wahnsinniger Duft. Den muss man einfach erlebt haben“, so Charlotte Müller schmunzelnd. Der Start der Ernte ist zugleich die Zeit für die grüngehopften „Heiße Ernte˝-Biere, die zu den Produkthighlights des Guts gehören. „Der Grünhopfen, der nicht getrocknet wird, muss in kürzester Zeit verarbeitet werden“, erklärt die 
36-jährige Hopfengutbetreiberin. Fünf Wochen reift das spezielle Bier im Tank. Dann ist die Spezialität mit der feinen fruchtigherben Note perfekt und steht in der Gaststätte und im „Gutsladen“ zum Genießen bereit.

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Zu verdanken ist das dem besonderen Boden und den wechselhaften klimatischen 
Bedingungen. „Hier wächst einfach alles gut“, so Charlotte Müller. 60 Prozent der Fläche sind nach wie vor für die Landsorte Tettnanger „reserviert“, die auch nur hier angebaut 
wird. Sie ist und bleibt wegen ihres einmaligen Aromas das Steckenpferd der hiesigen 
Hopfenpflanzer. Auf den restlichen Feldern werden verschiedene Sorten angebaut, die von Jahr zu Jahr variieren können – je nachdem, was die Brauereien gerade vom Hopfenpflanzer anfordern. Zurzeit sind es jene für das Craft Beer. Denn das liegt gerade voll im Trend.

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Die ganze Welt des Hopfens

Im Hopfengut No20 wird jeder Ort zum Erlebnis: An den öffentlichen Brautagen können Sie dem Braumeister über die Schulterschauen, wenn eins der Biere entsteht. Darüber hinaus können Sie die Bierspezialitäten unter Anleitung eines Experten verkosten. „Dazu haben mein Bruder, meine Mutter und ich uns extra zu Biersommeliers ausbilden lassen“, sagt Charlotte Müller.

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Wen der Hopfen einmal 
gekratzt hat, den lässt er 
nicht mehr los.
Eine alte Bauernweisheit, die auch so manche Besucher bestätigen können.
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Bierwissen ToGo

Ohne Hopfen kein Bier - soviel steht fest. Doch was hat es mit den kleinen Dolden eigentlich auf sich, wie wächst der Hopfen und was bewirkt der Rohstoff im Bier? Wir haben einige historische, überraschende und spannende Fakten über das Lieblingsgetränk der Männer für Sie zusammengestellt. Wussten Sie beispielsweise, dass...?

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die Gerüstanlagen bis zu acht Meter hoch sind.

80%

des Tettnanger Hopfens exportiert wird - weltweit.

der Hopfen zweihäusig wächst, aber nur weibliche Pflanzen angebaut werden.

:)

der Hopfen dem Bier Aroma, Haltbarkeit und Schaumstabilität verleiht.

8-9

die Hopfenernte von Mitte August bis Mitte September stattfindet

100g

getrocknete Hopfendolden für 100 Liter Bier benötigt werden.

200

Hopfensorten auf der Welt angebaut werden.

300-700

getrocknete Dolden an einer Hopfenranke wachsen.

Wander- und Radwege

Die schönsten Touren durch das Anbaugebiet

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Bierverkostungen & Tastings

Im hügeligen Umland von Tettnang sind die Hopfengärten auffälliges Merkmal. Die Tettnanger Gastwirte verwöhnen mit hauseigenem Bier und regionalen Spezialitäten, aber auch auch sonst dreht sich in und um Tettnang - dem königlichen Hopfenland - vieles um das Grüne Gold. Verkostung mit dem Biersommelier